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„Heh! Heh!“ Schallt es bedrohlich durch die Nacht. Von überall scheint der Ruf zu kommen – vorne aus dem Gebüsch, dann plötzlich hinter dem eigenen Rücken oder kam es doch von dort drüben? Erschrocken bleibt der Wanderer im finsteren Wald stocksteif stehen.
Der Hehmann (auch bekannt als Hoimann oder Huimann) ist eine Solitärgestalt aus dem mitteleuropäischen Raum. Einzeln tritt er auf - er ist also kein Teil einer ganzen Gruppe wie „die Perchten“ oder „die Elfen“. Zu den Naturgeistern zählt er und ist tief verwurzelt in der regionalen Volksüberlieferung.
Als grauer Zwerg oder buckliges Männlein mit greisenhaftem Gesicht, stechendem Blick und großem Hut wurde er gesehen. Er verwandelt sich vor den Augen der erschrockenen Menschen in eine gigantische Gestalt und gleicht damit einem Riesen. Nicht auf ein äußerliches Erscheinungsbild festgelegt erscheint er so, wie er es wünscht oder bedarf.
Typisch für ihn ist sein unheimlicher Ruf, der ihm auch seinen Namen verleiht – der „Heh“ rufende Mann. Doch Achtung! Wer ihn nachahmt oder verspottet, wird gar von ihm verfolgt. Dabei kann er sich auf die Schultern der Betroffenen setzen – ein Phänomen, das als „Aufhocken“ bekannt ist. Dies führt zur Erschöpfung bei den Geschädigten „Aufgehockten“.
Vergleiche zu Sagengestalten aus anderen Kulturen sind schwierig. Der Yamabiko zum Beispiel ist ein japanischer Berggeist, der Töne, Echos und gar Schreie erzeugt. Aus der Amazonasregion Brasiliens kommt der Curupira, er gilt als Beschützer der Wälder und der wilden Tiere.
Der Hehmann ist ein Hüter des Waldes und bewahrt eben diesen. Ein Rufgeist ist er und ein Waldgeist. Als Schreckensgestalt bestraft er Holzdiebe und respektlose Waldbesucher. So wird er an denen vorbei ziehen, die rücksichtsvoll mit seinem Lebensraum umgehen.