Gedichte
Vroni
"Das Kleine kann so groß sein!"
Vroni Perle
Mein Kinderbuch "Glitzerfunkel" ist veröffentlicht und überall erhältlich!
Gedichte
Vroni
"Das Kleine kann so groß sein!"
Vroni Perle
Ein Tag
Ein Vogel möcht ich heute sein
dann zwitscher ich im Sonnenschein.
Ich würd am Morgen schon früh singen
und dem Tag die Freude bringen.
Eine Katze wär auch ganz fein.
Ich wär auf Streife ganz allein.
Ich schnapp mir Mäuse so viel ich mag.
Ach, wär das ein schöner Tag!
Als Eintagsfliege würd ich’s auch versuchen.
Sorgenlos den Sinn des Lebens des rufen.
Ich schwirr herum und lass es laufen.
Am Abend lieg ich entspannt auf einem Haufen.
Ein Baum zu sein das wär famos!
Ich wäre alt und mächtig groß.
Die Zeit wär anders und alles damit
… ein einziger Augenblick.
Oktober 2025
©Veronika-Maria-Meier
Ein Maibaum für die Schule
„Schiab oh Franz“, schallt es in meinem Ohr
„Geh weida Hans“, plärrt ein anderer hervor.
„Stey di ned so oh Sepp“, schimpft ein junger Bursch,
von hinten ruft es „So a Depp!“ Und „Ah, des is mit Wurscht!“
Die Menge der Elternkreise
brütet der bayerischen Sprechweise.
Die Schule nun einen Brauchtum ziert
der Schüler die Geduld verliert.
„Va gelt’sgod!“ Der Bayer auf dem Podium
bedankt sich mit Belobigung.
Das Bier es läuft, die Kinder singen.
Die Väter prosten und die Gläser klingen.
„Pfennig guad ham mia des grissen“
meldet sich der Schorsch beflissen.
„So schee scho a“ da Franz sagt froh
„gescheid o‘schiam, kon I oiwei scho!“
August 2024
©Veronika-Maria-Meier
Inspiriert durch die Maibaum-Aufstellung der Schule meiner Tochter.
Gewippnet meinem Schwiegervater, der mich fragte, ob ich auch lustige Gedichte schreibe.
Ist es da?
Halluzinationen der Poetik,
Illusionen im Schein,
Täuschung der Optik,
Einbildung im Sein.
Traum im Traum,
Fata Morgana,
Luftspiegelnder Raum,
willkommen im Nirwana.
September 2024
©Veronika-Maria-Meier
Was ist Zeit?
Ich denk nicht nach ich denke vor.
Drum denk ich meist ich wär ein Thor.
Und zwischendrin bin ich verstimmt,
weil das Denken stetig nimmt.
Die Zeit ist rar, die Zeit ist lang,
die Zeit ist kurz und mir wird bang.
Ich gehe Vor… ich geh zurück
und was mir bleibt ist doch „nur“ Glück.
Ich kann nicht raus, ich kann nicht rein
doch möcht ich gern zufrieden sein.
Ich wär so gern ein Schmetterling,
der schmettert los und macht sein Ding.
Wir alle suchen rauf und runter
nach Frieden und gehen dabei unter.
Denn sehen können wir es nicht
wenn das Sein am Denken bricht.
Dann bleib ich stehen und schau mich um
ist schon wieder ein Jahr rum?
Ich mag nicht mehr und gebe auf.
Das Leben nimmt immer seinen Lauf.
Den Kopf nach oben, die Brust hinaus,
die Krone richten. So geh ich raus.
Ich sag ein jedem: Halte still!
Denn dann siehst du was ich will:
Eine Stunde mit ganz viel Zeit.
Einen Tag mit Ewigkeit.
Eine Woche nichts zu tun.
Ein Leben um sich auszuruhen.
Doch solang das Uhrwerk läuft
und die Zeit sich drunter häuft,
werden wir uns selbst die Fesseln legen,
die uns einsperren, anstatt zu leben.
Juli 2024
©Veronika-Maria-Meier